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Materialien und Mischungsverhältnisse für die Innen- und Außenrenovierung von Kirchen

Materialien und Mischungsverhältnisse für die Innen- und Außenrenovierung von Kirchen

Kalk

Sowohl für das Kalken als auch für die Herstellung von reinem Kalkmörtel wird nur nassgelöschter, gut gelagerter Sumpfkalk verwendet, der aus gebranntem Stückkalk und Wasser ohne Zusatzstoffe besteht und in einer Grube im Boden gelagert wird.

Kies und Sand

Hier wird gewaschener, ofengetrockneter, scharfkantiger Kronhøj-Mörtelsand verwendet. Andere Sandarten können ebenfalls verwendet werden, wenn sie für die Mörtelherstellung zugelassen sind.  

Mörtel

Für Innenwände und Gewölbe werden nur reine Kalkmörtel verwendet. Für Außenwände werden in der Regel ebenfalls reine Kalkmörtel verwendet, jedoch muss an Stellen, an denen reine Kalkmörtel aufgrund eines höheren Feuchtigkeitsgehalts in der Umgebung als 6–7 % nicht allein verwendet werden können, hydraulischer Kalk (skandinavischer Jurakalk) zugegeben werden. Das heißt für Sockel, Mauerkronen, Kämme und Zacken, Fassaden, Aufmauern von Ziegeln und Firsten, Unterfütterung von Ziegeln und für Bodenbelagsarbeiten.

Mischungsverhältnis

Grobmörtel
Für tiefe Risse und Reparaturen werden in der Regel folgenden Mischungen verwendet: 1 Teil Rødvig Sumpfkalk: 3 Teile Kronhøj Mörtelsand oder 1 Teil Rødvig Sumpfkalk: 3½ Teile Kronhøj Mörtelsand mit Sandtyp 0–5 mm.

Feinere Mörtel
Für kleinere Reparaturen und als Endschicht bei größeren Reparaturen ist folgendes Verhältnis üblich:
1 Teil Rødvig Sumpfkalk: 2½ Teile Kronhøj Mörtelsand oder
1 Teil Rødvig Sumpfkalk: 3 Teile Kronhøj Mörtelsand mit Sandtyp 0–1,0 mm oder 0–2,0 mm.

Zubereitung von Sumpfkalkmörtel

Rødvig Sumpfkalkmörtel wird nach dem Raummaß-Prinzip gemischt, d. h. man füllt den Kalkteig und den ofengetrockneten Kronhøj Mörtelsand mit gestrichenen Maßen in Eimer o. Ä. ein. Die abgemessenen Mengen werden in einem Zwangsmischer miteinander vermischt. Für einen optimalen Kontakt mit Bindemittel und Sand kein Wasser hinzufügen. Bei Bedarf Kalkwasser verwenden. Für kleinere Portionen kann ein Rühraufsatz auf einer Bohrmaschine verwendet werden. Der Rødvig Sumpfkalkmörtel sollte rechtzeitig, vorzugsweise 3 Wochen vor der Verwendung, gemischt werden. Dann sollte er in einem Zwangsmischer oder mit einem Rühraufsatz ohne Zugabe von Wasser oder Sand reaktiviert werden.

Hydraulischer Mörtel

Dort, wo reine Kalkmörtel nicht verwendet werden können, wird, wie oben erwähnt, hydraulischer Kalk (skandinavischer Jurakalk) zugesetzt. Informationen über die Verwendung von skandinavischem Jurakalk müssen von den Beratern in jedem Fall vorgelegt werden.

Kalken

Wenn die vorhandenen Kalkschichten nach dem Abwaschen sofort tragfähig sind, führt das folgende Verfahren in der Regel zu einem guten Ergebnis – sowohl innen als auch außen.

Vorbehandlung

Vorbehandlung mit Kalkwasser. Nass in nass kalken.

Grundkalkung

1 Teil Kronhøj Mörtelsand Nr. 00 (0,0–0,3 mm)
4 Teile gelöschter Rødvig Sumpfkalk (Kalkteig)

Je nach Beschaffenheit des Untergrundes mit Kalkwasser zu einer streichfähigen Konsistenz verdünnen (ähnlich wie Joghurt o. Ä.). Vor dem Kalken wird die Wand mit Kalkwasser angefeuchtet. Die Oberfläche darf nicht nass sein. Härtet frühestens innerhalb von 4–5 Tagen.

Fertigstellung: Mit 2–3 Mal Weißkalk.

Rødvig Sumpfkalk mit Kalkwasser verdünnt bis zur vollständigen Abdeckung. Auch hier sollten 4–5 Tage zwischen den Behandlungen vergehen.

Einfärben von Kalk

Zum Einfärben von Kalk werden kalk- und lichtechte Pigmente, wie die Erdfarben Ocker oder Terra di Siena, verwendet. Die Pigmente werden mindestens einen Tag vor der Verwendung in Kalkwasser eingeweicht. Für die Arbeit in der Kirche müssen die Zusammensetzung und die Dosierung von Fall zu Fall genehmigt werden.

Für alle Kalkarbeiten, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich, muss vor Beginn der Arbeiten der Kalkdienst des Nationalmuseums kontaktiert werden: Tel. +45 33 47 35 02

In jedem Fall sollte der Kalkdienst eingeschaltet werden, wenn vorhandene Kalkschichten entfernt werden müssen, um einen tragfähigen Untergrund zu erhalten. Das Gleiche gilt, wenn Putzabschnitte lose sind und entfernt werden müssen.