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Kalkwasserbehandlung

Kalkwasserbehandlung

Kalkwasser kann vor Ort hergestellt werden, indem 1 Teil Rødvig Sumpfkalk (Kalkteig) mit 5 Teilen Trinkwasser gemischt wird. Die Teile werden gründlich verrührt, bis der Kalkteig vollständig mit dem Wasser vermischt ist. Das Gemisch bleibt mindestens 24 Stunden stehen, bis die weißen Pigmente abgesunken sind und die klare, gesättigte Lösung von Kalziumhydroxid, Kalkwasser Ca(OH)2, oben im Bottich steht. Wir raten Ihnen, den Bottich dicht mit Kunststofffolie abzudecken, um ein Eindringen von Luft zu verhindern, was sonst die Aushärtung auf der Oberfläche in Form eines schnell gebildeten Films aus Kalziumkristallen (CaCO3) auslösen würde. Das Kalkwasser wird sehr sorgfältig in Eimer gesogen oder gegossen, welche dann mit einem dichten Deckel verschlossen werden. Achten Sie darauf, dass Sie das Kalkwasser nicht so stark rühren, dass sich die weißen Pigmente mit dem Kalkwasser vermischen. Nach dem Ablassen des Kalkwassers kann der Vorgang durch Zugabe der gleichen Menge an Trinkwasser wiederholt werden. Wir raten Ihnen, dies nur 5 Mal durchzuführen – danach kann der weiße Kalk entsorgt werden.  

Anwendungsmöglichkeiten für Kalkwasser

1. Rødvig Sumpfkalk (Kalkteig) wird mit Kalkwasser zu Kalkmilch im Verhältnis von ca. 1:5 gemischt.

2. Das kalkechte Farbpulver wird in Kalkwasser im Verhältnis 1:1 eingeweicht, und zwar mindestens einen Tag bevor es der Kalkmilch zugesetzt wird. Diese Mischung wird als Farbpaste bezeichnet.

3. Kalkwasser wird als Zugabewasser für besonders guten Kalkmörtel verwendet.

4. Kalkwasser zum Fixieren von Kalkputz, wenn das Kristallnetz und die Verbindung mit den Sandkörnern gestärkt werden müssen.

5. Kalkwasser wird mit kalkechten Farben zum Lasieren gemischt. Farbzusatz 0–5 %.

6. Kalkwasser für den Oberflächenschutz von gekalkten und lasierten Wänden.

7. Kalkwasser für den Oberflächenschutz von farbigem Putz auf Wänden. 

8. Kalkwasser für den Oberflächenschutz einer unverputzten Fassadenmauer. (Verstärkung der gebrannten Oberfläche und ihrer beschädigten Teile).

Verstärkung von Kalkputz

Hat sich das Kristallnetz eines erhaltenswerten Kalkputzes aufgelöst, können durch Zugabe von Kalkwasser kleinere Putzschichten von einigen Zentimetern wieder aufgebaut werden. Die Arbeiten müssen im Schatten durchgeführt werden. Die Wände werden zunächst mit Trinkwasser bis zum Mauerwerk getränkt. Sobald die Oberfläche nicht mehr glänzt, reichlich Kalkwasser auf die Wände auftragen und, wenn der Putz aufgeweicht ist, zieht das Kalkwasser durch den gesamten Putz durch. Der Vorgang sollte so oft wie nötig durchgeführt werden, bis das Kristallgitter vollständig aufgebaut ist. Ein Temperaturunterschied von einigen Grad zwischen gekühltem Kalkwasser und einem wärmeren Mauerwerk fördert den Prozess, da die Konzentration von gelöstem Ca(OH)2 mit abnehmender Temperatur zunimmt.

Lasieren mit gefärbtem Kalkwasser

Die Arbeiten müssen im Schatten durchgeführt werden. Die Wände müssen ausreichend befeuchtet werden, um ein übermäßiges Austrocknen zu vermeiden. Der Untergrund zum Lasieren sollte so offen wie möglich sein. Geeignet sind z. B. mit Kalk und kalkhydraulischen Mörteln verputzte Fassaden sowie Fassaden aus hand- oder weichgestrichenen Ziegeln mit guter Saugfähigkeit und rauer poröser Oberfläche. Fassaden aus harten Zementmörteln und dichten maschinell hergestellten Ziegeln sind nicht geeignet. Wir empfehlen, dass Sie Tests auf dem gewünschten Untergrund durchführen. Nach der Trocknungszeit kann das fertige Ergebnis beurteilt werden. Die Arbeiten müssen in einem Arbeitsgang durchgeführt und an Stellen abgeschlossen werden, an denen Farbunterschiede nicht sichtbar sind, z. B. an Ecken, an nach innen gerichteten Fensteröffnungen, Fallrohren und an horizontalen Vorsprüngen. Wenn die Fassade so groß ist, dass es nicht möglich ist, sie in einem Arbeitsgang fertigzustellen, sollte man sie in geeignete Abschnitte einteilen und die Stoßstellen zwischen den Abschnitten genau und gerade gestalten. Die Arbeiten werden im Schatten mit Schwämmen oder Besen ausgeführt. Die Konsistenz kann durch Reduzierung oder Zugabe von Kalkwasser reguliert werden. Während der Arbeiten muss das gefärbte Kalkwasser ständig aktiviert werden, um eine gleichmäßige Farbdeckung zu erreichen. Das Lasieren kann je nach gewünschtem Aussehen einmal oder mehrmals durchgeführt werden – die Behandlung muss jedoch bei jedem Mal trocknen.

Abschluss mit Kalkwasser an Fassaden

Verputzte/gefilzte Fassaden mit oder ohne Farbe, lasierte/gekalkte Fassaden mit oder ohne Farbe sowie Fassadenziegel, deren gebrannte Oberfläche verstärkt ist oder die lasiert sind, werden mit einem oder mehreren Anstrichen Kalkwasser versehen. Kalkwasserbehandlungen bilden einen natürlichen Schutz, ohne zu dicht für die natürliche Feuchtigkeits- und Dampfdurchlässigkeit von innen zu sein, die diese Fassaden benötigen. Die Arbeiten müssen im Schatten mit Besen oder mittels Besprühen durchgeführt werden. Die Verwendung des altbekannten Baustoffs Kalkwasser (wegen seines Aussehens auch manchmal „Molke“ genannt) wird immer beliebter, denn es gibt nichts Besseres für die Behandlung von guten Ziegel- und Mörtelfassaden, die eine freie Feuchtigkeits- und Dampfdurchlässigkeit benötigen. Arbeiten mit Kalkwasser werden normalerweise nicht unter +5 °C durchgeführt und müssen im Schatten erfolgen. Trockene Wände werden mit normalem Trinkwasser gewässert. Kalkwasser wird luftdicht und frostfrei gelagert.

Pflege

Mit Kalkwasser lasierte Oberflächen haben in der Regel eine Jahrelange Haltbarkeit. Ungünstige Einflüsse wie Algen, Abgase in großen Mengen, mechanische Einflüsse und Ähnliches können eine schnellere Verfärbung verursachen. Wenn sich der Untergrund, auf dem lasiert wurde, ablöst, muss die abgelöste Stelle mit demselben Mörtel ausgebessert werden, der auch für den Verputz verwendet wurde. Der Mörtel wird sorgfältig und nur auf die beschädigte Stelle aufgetragen und nach dem Trocknen mit demselben Kalkwasser lasiert – nur auf die reparierten Stellen. Lasierte Oberflächen patinieren mit der Zeit.

Der Zeitpunkt der Reinigung/Auffrischung hängt von der individuellen Beurteilung ab.